Wie bitte? Menschen mit Autismus sind nicht empathisch? Meine Güte. Sicher nicht!

Mamma Mia. Ich bin empathisch! Die Personen mit Autismus, die ich kenne, sind auch empathisch!

Nur stösst es trotzdem auf Missverständnisse. Durch folgende Faktoren.

Faktor Eins

Menschen mit Autismus wissen manchmal nicht, wie sie ihre Empathie ausdrücken sollen, wo ihre Kompetenz helfen kann, wie sie das Mitgefühl zeigen müssen, welches sie natürlich besitzen. Dadurch kann bei einem „Fehler“ passieren, dass das Gegenüber meint, ihr Gegenüber, also man selbst, sei unempathisch, hätte kein Mitgefühl. Ja, klar, ist verständlich. Aber es darf nicht sein, dass man meint, die Person hätte überhaupt kein Mitgefühl. Jede einzelne Person hat Mitgefühl – jede einzelne. Das war Faktor Eins.

Faktor Zwei

Man ist überfordert mit seinen eigenen Gefühlen. Zum Einen kann dies sein, weil man nicht weiss, was man tun soll (siehe Faktor Eins). Zum Anderen aber auch, dass man selbst so viele Gefühle hat, dass man sie aufsaugt, als wäre man ein Schwamm, und diese Gefühle selbst an. Das ist eine wundervolle Eigenschaft, die wenige Menschen haben, und auch nicht viele im Spektrum. Dann muss man sich logischerweise zuerst selbst unter Kontrolle haben. Ich liege da so ziemlich ausgeglichen in der Mitte. Ich fühle die Gefühle anderer Lebewesen meistens auch. Nur sind sie meistens nicht so überwältigend, aber es passierte mir schon manchmal, dass ich die Gefühle anderer sofort hatte.

Und ich habe sehr viel Mitgefühl und bin sehr hilfsbereit, fast alle Menschen mit Autismus ebenfalls. Also aufhören mit Klischee, Klischee, Klischee, Klischee und noch Klischee next dazu, merci, brauchen wir nicht. Wir haben Mitgefühl, wie ihr mit uns habt, wir ahmen euch auch nach, seid gute Vorbilder für die Gesellschaft und hört auf mit Klischees. Grazie mille.