Reize

Nach den fünf Sinnen geordnet erkläre ich euch ziemlich unerträgliche Reize. Sie treffen auf mich zu, also muss das bei euch überhaupt nicht stimmen. Da sage ich gleich nochmals: Alle Autisten sind anders. Es gibt identische Dinge, aber wir sind verschieden.

Der Tastsinn

Buchseiten

Es gibt gewisse Buchseiten, die ich nicht anfassen kann. Daher suche ich Bücher in erster Linie danach aus, ob ich sie überhaupt anfassen kann, ob sie spannend sind, schaue ich erst danach, dass ich nicht zu enttäuscht bin. Und wenn es mir dann doch mal irgendwann passieren würde, zuerst auf den Inhalt zu schauen, gibt es ja immer noch E-Books, oder?

Im Sandkasten

Der Sandkasten war ein grosser Albtraum. Eigentlich ist er das immer noch. Die Berührung von Sand auf meiner Haut ist einfach grauenhaft. Als meine Eltern mir und meinen Geschwistern einen neuen Sandkasten kauften, war ich dann einigermassen erleichtert, dass ich, wenn ich mit Freunden spielen  will und diese im Sandkasten sitzen, auf einer Bank Platz nehmen konnte, die in den Sandkasten eingebaut war.

Ton, Gips, Lehm etc.

Schlimme Berührungen. Es war schon immer grauenhaft für mich, wenn wir in der Schule mit diesen Materialien arbeiten mussten. Das schlimmste war, dass ich immer Angst hatte, es meinen Mitschülern zu sagen. Inzwischen hat sich das verbessert und ich kann solche Dinge meinen Mitschülern anvertrauen.

Wenn andere mich anfassen

Ich mag es nicht, wenn andere Leute mich ohne meine Erlaubnis anfassen. Insbesondere mein Kopf ist sehr empfindlich, also ist es für mich schrecklich, wenn mich jemand einfach so am Kopf streichelt.

Duschen

Das Duschen ist wohl eines meiner grössten Probleme. Es braucht tagelange Vorbereitung. Wenn ich dann doch in die Badewanne steige, wird es zu einem der grössten Probleme, dass ich das Wasser auf dem Kopf überhaupt nicht vertrage. Und die Augen brennen fürchterlich, da meine Augen auch bei Baby-Shampoo unerträglich schmerzen.

Zähne putzen nicht vergessen

Ich kann die Zähne nicht alleine putzen. Also jedenfalls nicht gut. Mir fehlt es an Koordination und Gefühl. Es tut mir jedoch auch schrecklich weh, wenn ich die Zähne geputzt bekomme. Daher ist Zähne putzen eines der grössten Probleme im Alltag.

Der Hörsinn

Eklige Geräusche

Es ist nicht zu ertragen, wenn jemand mit dem Finger oder dem Besteck über den Teller kratzt. Und wenn jemand Holz schleift, würde ich am liebsten verschwinden. Es sind solche Geräusche, die für mich einfach zum verrückt werden sind. Ebenfalls grauenhafte Geräusche sind die Kreide auf der Wandtafel und die schleifenden Schuhe auf dem Werkboden.

Bisher erschienene Posts über Geräusche auf diesem Blog

Die laute Welt

Reaktionen auf Geräusche

Der Sehsinn

Die Helligkeit

Sonnenlicht ist nicht zu ertragen. Es ist zu hell und mir wird bei sonnigen Tagen draussen so heiss, dass ich mich wie ein NT in einer Sauna in Afrika fühle.

Die Dunkelheit

Ich habe wirklich grosse Angst im Dunkeln. Ohne ein Licht kann ich nicht einschlafen. Bei Pfadilagern im Zelt kann ich also schon einmal zittern.

Der Riechsinn

Gerüche und ihre Folgen

Kürbis zum Beispiel kann ich nicht riechen. Es wird mir schlecht. Den ekelhaften Geruch habe ich danach leider noch tagelang in der Nase. Wenn er gut ist, aber nicht, was mich sehr ärgert! Es kann auch sein, dass es gut schmeckt und riecht, aber es im Nachhinein grauenhaft riecht.

Der Schmecksinn

Essen und die Konsistenz

Ein grosser Problem bringt Salami, die in schrecklich dünnen Stücken verkauft wird. Dagegen kann ich von selbstgeschnittener Salami-Wurst, dazu zählt auch Landjäger, nie genug haben! Tofu und Flechsen (Sehnen im Fleisch, auf schweizerdeutsch Gäder oder Gääder) haben auch eine für mich nicht zum Aushalten unerträgliche Konsistenz.

One thought on “Reize

  1. Gut zu wissen, mein Lieber, ich liebe den Salami nämlich auch in dicke Tranchen geschnitten, statt hauchzart. Irgendwann wird einer zu dir fliegen!

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