Vertraute und ruhige Musik

Wenn ich Musik höre, bin ich verzaubert. Ich tauche in die Welt des Klanges und der Töne ein. Doch auch Musik kann reizvoll sein. Sogar sehr reizvoll. Und darum geht es in diesem Post. Wie Musik stressen und schön sein kann. Was für Bedingungen erfüllt sein müssen, dass Musik für mich erträglich ist.

Nach einem Event kann ich nicht in ein Auto steigen und Hardrock-Musik in voller Lautstärke hören. Ich würde herumschreien und alles dafür tun, dass dieser unerträgliche „Metallica-Reiz“, wie ich ihn liebevoll nenne, aufhört. Er ist einer der reizvollsten Reize für mich. Aber weil er bei mir Metallica-Reiz heisst, heisst das nicht, dass ich die Ballade Nothing Else Matters nicht mag. Nein, ich singe sie sogar sehr gerne.

Nach einem Event will ich in ein Auto steigen und Recht auf Musik haben, die mir gefällt. Logischerweise ist das mit fünf anderen Familienmitgliedern nicht so einfach, und ich weiss das auch. Ich will es respektieren und akzeptieren. Aber das ist nicht immer so einfach.

Musik braucht Vertrauen, Ruhe, Gefühl und Liebe. Sie darf nicht zu laut sein, aber auch nicht zu leise. Eine für mich sehr wichtige Bedingung, wenn ich Musik höre.

Ich kann an Konzerte gehen. Mein grosses Glück sind ja dann die Ohrenstöpsel. Und ich mag ja die Musik. Nur das Klatschen und die Rufe der Zuschauer sind ein Problem. Aber ich muss ja danach nicht mit einem Zug oder Bus bzw. Tram oder Velo heimfahren.

Diese ganz kleinen Kopfhörer, die eigentlich ausschliesslich aus Kabeln bestehen, mag ich auch nicht. Die sind so unbequem und ziemlich unerträglich! Grosse Kopfhörer dagegen mag ich sehr. So störe ich die anderen auch nicht mit meinem Bedürfnis – es sei denn, an einem Event kommt jemand zu mir und sagt, dass ich das nicht sollte, ich dieses Bedürfnis nicht habe. Wenn ich nicht gestresst bin, mache ich mir dann nichts draus, wenn ich gestresst bin, aber schon. Ich bin tagelang, wochenlang, monatelang, jahrelang auf diesen Menschen wütend und hasse ihn. In Gedanken balle ich meine Faust und denke, der Mensch ist der schlimmste und schlechteste Mensch auf der Welt. Auch in Situationen, die mir als nicht so toll erscheinen, bin ich auch sehr lange auf diesen Menschen wütend, der diese Situation in Gang gebracht hat. Es sei denn, es wäre jemand aus meinem Familien- oder Freundeskreis. Dann finde ich es einfach nur „peinlich“, und denke mir, das machte er sicher nicht absichtlich.

Ich spiele Klavier. Aber wenn ich etwas nicht kann, werde ich wütend. Ich kann nicht damit umgehen. Ich will dann nichts mehr üben. Vermutlich liegt dies am Lehrer, ich habe vor ihn nach den Sommerferien zu wechseln.

Doch die Tasten sind meine Welt – das Singen, das Klavierspielen… Ich liebe die Musik. Aber auch nur erträglich.

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