„Danke, dass du Du bist“ – Meine Gedanken

Am letzten Schultag vor den Sommerferien sagte mir meine Schullehrerin, sie danke mir, weil ich so bin, wie ich bin. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und sie danach aufgeschrieben.

Es heisst in vielen Autismus-Blogs, -Büchern etc., dass Autisten sich verstecken, nicht sich selbst sind, sondern eher probieren, auf ihre Mitmenschen „cool“ zu wirken. Daher hat mich die Aussage meiner Lehrerin sehr erstaunt, und ich habe mir meine Gedanken darüber gemacht.

Da ich in eine Privatschule gehe, geht es bei mir nicht mehr darum, so wie die Anderen zu sein. Ich weiss, dass meine Mitschüler mich so respektieren, wie ich bin.

Meine Lehrerin sagte auch, dass ich offen über meine Probleme rede – was mich ebenfalls sehr erstaunte. Gut – im Schulbericht hiess es, ich wäre offener geworden, hätte Lösungen für meine Probleme gefunden – gleich mit den Mitschülern.

Ich habe keine Wand, gegen die ich pralle, wenn mich etwas stört. Ich laufe durch diese Wand durch, wie ein Gespenst das fliegend machen würde, und habe den Mut, um meine Probleme anzusprechen. Noch nicht alle, aber sicher mehr als früher.

In „Schattenspringer“ von Daniela Schreiter wird erklärt, dass sie etwas wie eine NT-Verkleidung anziehen musste, um ausser Haus zu gehen. Zu dieser Zeit, als ich dieses Buch erstmals las, konnte ich mich darin wiederfinden (in dem mit der NT-Verkleidung). Jetzt aber nicht mehr, ich habe das Gegenteil gefunden.

Der NT-Pullover hängt schon lange in meinem Schrank. Ich bin, wie ich bin. So, wie ich sein will. Und das ist gut so. Denn kein Mensch sollte sich hinter seiner Mauer verstecken und darauf warten, dass ihn wieder jemand fertigmacht, weil man nicht so wie die Anderen ist.

Denn jeder ist Sich und niemand Anderes. Wenn es nur Cléments auf der Welt gäbe, was wäre dann an der Menschheit noch so speziell? Alle wären einfach gleich und identisch. Und das war nicht das Ziel vom lieben Gott, als er uns und die Tiere, die Erde und vieles Weiteres erschaffen hat. Und wenn uns etwas stört, sollten wir dies sofort ansprechen.

2 thoughts on “„Danke, dass du Du bist“ – Meine Gedanken

  1. Das hast du wieder so berührend geschrieben..Habs grad Heiri vorgelesen, der dich auch sehr bewundert..Deine Texte geben uns immer Gelegenheit, über so vieles, das den Kids mit deiner Diagnose geschieht, zu reden. Wir lernen, zu verstehen, was ein Wort wie Asperger bedeutet und umfasst.
    Ganz tief beeindruckt schicken wir dir ein liebes Guetnacht aus dem Glarnerland,, Brigitte und Heiri

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