In einem Quartier lebt man zusammen, es ist viel los, viel Leben erfüllt die feine Luft. Das ist stressig. Und das autistische Nachbarskind ist je nach Gefühlslage wütend, nervig oder auch so, wie man es nur von kleinen Babys kennt. Warum ist denn dieses Kind so selten draussen? Das ist ja unverständlich!
Ich bin schon viel mehr draussen, allerdings nicht auf Sprint und Spurt oder an einem Picknick sitzend mit den Nachbarskindern, sondern meistens auf der Lounge liegend und ein Buch lesend.
Wenn man mich einmal aufregt (so fest, wie es selten passiert), werde ich wütend, genervt und probiere, die Kinder möglichst gut zu ignorieren – da ich mich aber wegen jedem möglichen Grund aufrege, ist das ziemlich schwierig. 😉
Aus dem Weg gehen. Das ist die beste Lösung. Oder Ignorieren. Für mich in solchen Situationen dann aber ziemlich schwierig.
Ich bin auch nervig, bin plötzlich gegen Fussballnationalmannschaften und nicht mehr für eine. Hilfe! Nicht toll, nicht toll…
Wenn ich mich ärgere, zum Beispiel weil es am Draussen-Tisch zu wenig Mozzarella liegen hat, benehme ich mich z.T. wie ein kleines Baby. Auch am Morgen, wenn ich in die Schule gehe.
Das ist wohl der Stress vom Schuljahrsende. Diese Zeit ist immer sehr schwierig, man freut sich auf die Sommerferien, auf die paar Wochen Erholung. Auch ich, obwohl ich die Schule sehr, sehr mag.
Es ist vor Allem auch so, dass ich bei Besuchern der Nachbarn wütend und genervt werde.
„Bitte nimm das Buch! Leg dich auf die Lounge! Oder schau deinem Vater zu, wie er Scotland Yard auf dem Tablet spielt! Aber bitte geh weg, das wird für dich nur noch zu stressig!“, sagt die Stimme in meinem Kopf. Wenn ich nicht auf ihren Rat höre, dann passiert Folgendes:
N = Nachbarskind, C = Clément
N – „Ich sage dir meinen Namen nicht.“
C – „Warum nicht?“
N – „Einfach.“
Okay, der hat nicht mal einen Grund. Also gebe ich ihm einen Spitznamen.
C – „Hallo, David Buntstift.“
Nachbarskind zottelt davon und ich bin wütend, weil es mich ignoriert.
Wenn ich auf den Rat höre:
V = Vater, C = Clément
V – „Was ist denn passiert?“
C – „Die Nachbarskinder sind doof und ärgern mich.“
V – „Geh ihnen einfach aus dem Weg. Komm, wir schauen Fussball.“
C – „Okay.“
Zusammenfassung der Nachbargemeinschaft 😉
Hallo Clément… ich lese Deinen Blog gern. Kannst Du versuchen mit älteren Kindern oder Jugendlichen zusammenzukommen? Hochbegabte Menschen haben oft Schwierigkeiten mit gleichaltrigen zurechtzukommen.
Digital oder sozial?
Lieber Clément
ich Danke dir für deine Texte.
Sie sind gut und verständlich geschrieben. Ich bewundere deine Fähigkeit, dich so ausdrücken zu können. So bewusst uns Lesern deine Gefühle und Gedanken zu schildern- einfach Super .
Es ist gut, von dir Clément, persönlich zu erfahren, wie sich ein Kind/ Mensch fühlt mit der Diagnose Asperger- Autist.
Ich bin von deiner offenheit berührt. Danke und liebe Grüsse von Sonja
Liebe Sonja,
Danke! Es tut mir auch gut, durch meinen Blog die Meinungen anderer zu hören und auch ihre Geschichten. Diese Seite tut scheinbar allen gut 😉
Clément
Lieber Clément
Deine Blogs finde ich grossartig….ich finde meinen Sohn überall in Deinen Geschichten!
Er ist nicht abgeklärt , ist aber fast in allem wie Du!
Könntest Du mir evtl weiterhelfen?
Wo wurdest Du abgeklärt und wo hast Du die Diagnose “ Asperger Syndrom “ bekommen?
Wer hat das untersucht?
Wäre meega froh um eine Antwort! Mein Sohn wird 14 und ich denke schon Jahre daran, dass er das Asperger Syndrom haben könnte!
Er ist sehr begabt, aber unglaublich ablenkbar! Zuviele Reize/ Geräusche machen ihn ganz verückt!
Wie Du hat er höchstens 2 gute Freunde! Denen kann er Vertrauen! Mehr will er nicht!
Könnte Dir noch mehr gleiche Eigenschaften aufzählen.
Wäre wirklich mega froh um eine Antwort von Dir!
Bin so froh, hab ich Deine Blogs gefunden!
Liebe Grüsse
Sandra Meier
Liebe Sandra,
Ich will das nicht hier öffentlich schreiben, wo ich diagnostiziert wurde und wer die Diagnose gestellt hat. Ich wäre froh, wenn ich eine private Nachricht schicken könnte.
Herzlichst,
Clément