Wie sind Ferien ZUHAUSE mit Kindern mit Autismus?
Hier muss ich allerdings anfangs noch etwas anmerken: Es ist ein Erfahrungsbericht. Das heisst, ich kann nur von mir und meinem Bruder mit der Autismus-Diagnose berichten und wie es für unsere Geschwister und unsere Eltern ist. Denn jeder Mensch mit Autismus ist UNTERSCHIEDLICH.
Ebenfalls finde ich, dass es wichtig ist, einen guten Rhythmus zu haben. Ich finde den Rhythmus 1 Tag Ausflug, 2 Tage Erholung bei mir sehr gut, was aber nicht heisst, dass es bei allen Menschen mit Autismus so ist. Falls sich die NT-Geschwister langweilen, kann ein Elternteil ja auch mal mit ihnen allein baden gehen oder so (wenn möglich).
Ich finde, ein Sommerferien-Programm ist sehr hilfreich. Das kann auch eine Woche vor den Ereignissen vermittelt werden, aber wenn es dann vermittelt wird, keine spontanen Veränderungen, wenn man es irgendwie umgehen kann.
Das grösste Problem in den Sommerferien ist ja aber eigentlich die Hitze. Bei mir ist es so, ich bin nach 15 Sekunden pralle Sonne eigentlich schon völlig am Ende. Eine Mütze lohnt sich sicher sehr, und auch eine Sonnenbrille. Allerdings weiss ich nicht, ob NTs nach 15 Sekunden auch schon total kaputt sind – könnte ja sein, dass das „normal“ ist.
Ich finde ja die Zeit, wenn alle Nachbarn weg sind in den Ferien, ziemlich erholend (;-)). Es ist ruhig, man kann am Abend super lesen (ob Woodwalkers, Welten-Express oder Alea Aquarius…), da die Nachbarskinder noch zusammen Fussball spielen (;-)).
Wichtig ist einfach, seine eigene Grenze gut zu erkennen und wenn man das noch nicht kann, das Minimum nicht allzu gross zu überschreiten, weil das schon das Maximum sein könnte (was ziemlich blöd wäre).
Der anstrengendste (aber auch supertolle) Ausflug in den Ferien war für mich der Europapark. Dazu habe ich schon einen Beitrag verfasst (hier: Mit Autismus in den Europapark).
Und falls ihr geeignete Urlaubsländer wissen wollt, dann schaut hier: Wenn ich reise.
Noch schöne Ferien, wenn ihr noch welche habt.
Herzlichst,
Clément
